Lärm und Stille –
eine kreative Konfrontation

Ein Bericht von Ste­fan Kerp, Kol­lo­qui­ums-Mit­glied und Prüfungsvorsitzender

Was für ein The­ma will ich in mei­ner Abschluss­ar­beit beset­zen? Und in wel­cher Fach­rich­tung will ich geprüft wer­den? Zur Wahl ste­hen die Berei­che Cor­po­ra­te Design, Edi­to­ri­al-Design, Kam­pa­gne, Online und Pack­a­ging. Hhhmmmm … Schwer­wie­gen­de Fra­gen, mit denen sich die Stu­den­ten spä­tes­tens seit der Mit­te des 6. Semes­ters beschäftigen.

Bevor sie zu dem Abschluss-Semes­ter zuge­las­sen wer­den, müs­sen sie 2 The­men inklu­si­ve einer Ziel­grup­pen- und Wett­be­werbs­ana­ly­se aus­ge­ar­bei­tet haben, die­se mit zwei Dozen­ten bespro­chen und eine Frei­ga­be für eines der bei­den The­men erhal­ten haben. Ist das erfolgt, kann´s los­ge­hen. Die ers­te gro­ße Her­aus­for­de­rung lau­tet nun: Selbst­dis­zi­plin. Denn im Abschluss-Semes­ter haben die Stu­den­ten kei­nen Unter­richt, son­dern Bera­tungs­ter­mi­ne bei den Dozen­ten des Kol­lo­qui­ums. Bedeu­tet: Eigen­ver­ant­wort­li­ches Zeit­ma­nage­ment und die Fähig­keit, sich selbst moti­vie­ren zu kön­nen. Vier Wochen haben sie zunächst Zeit, ihre Auf­ga­be bis in den kleins­ten Win­kel zu durch­den­ken und dem Pro­jekt eine größt­mög­li­che Rea­li­täts­nä­he zu geben. Dazu muss gründ­lich recher­chiert und ana­ly­siert wer­den. Die Dozen­ten des Kol­lo­qui­ums unter­stüt­zen die Stu­den­ten dabei mit Rat und Tat. Alle Erkennt­nis­se und Ideen wer­den in die­ser Zeit in einem Kon­zept­buch zusam­men­ge­fasst und nach vier Wochen abgegeben.

Nun end­lich geht´s in die Krea­ti­on, Naming und Logo müs­sen ent­wi­ckelt wer­den, gleich­zei­tig aber auch schon eine Web­site­struk­tur, Kam­pa­gnen­ideen und das Design. Jetzt darf nicht mehr line­ar gear­bei­tet wer­den – son­dern kol­la­bo­ra­tiv. Das spart Zeit und stellt sicher, dass das Pro­jekt eine inhalt­li­che und visu­el­le Strin­genz erhält. Scribb­le und Mood­boards sind die Basis für die Kon­kre­ti­sie­rung der fina­len Krea­ti­on. Nach sie­ben Wochen müs­sen die Stu­den­ten den Sta­tus Quo ihrer Arbeit zwei Dozen­ten und ihren Kom­mi­li­to­nen prä­sen­tie­ren. Nun zeigt sich, ob die Idee ver­stan­den wird, für Begeis­te­rung sorgt, das „Pro­blem“ des Nut­zers löst und ob das Design die­se Idee unter­stützt und eine Eigen­stän­dig­keit hat.

Die fina­le Pha­se beginnt. Alle Wer­be­mit­tel müs­sen nun auf die Ziel­ge­ra­de gebracht wer­den. Jetzt – nach­dem die Stu­den­ten schon ca. drei Mona­te an ihrer Arbeit sit­zen – kommt es häu­fig zu Ermü­dungs­er­schei­nun­gen. Kras­se Durst­stre­cken müs­sen über­stan­den wer­den. Die Auf­ga­ben der Dozen­ten des Kol­lo­qui­ums glei­chen nun denen eines Trai­ners, Men­tal­coachs und Phy­sio­the­ra­peu­ten. Hin­fal­len ist erlaubt – lie­gen­blei­ben nicht! Und dann ist alles fer­tig gedruckt, kon­fek­tio­niert und pro­gram­miert. Nun folgt die Prä­sen­ta­ti­on. 30 Minu­ten ste­hen jedem Stu­den­ten zur Ver­fü­gung, die drei Prü­fer von sei­ner Arbeit zu über­zeu­gen. Das ist höchs­te emo­tio­na­le Anspan­nung. Denn es geht nicht nur um die Krea­ti­on, son­dern auch um das Kon­zept, die Prä­sen­ta­ti­ons-per­for­mance, die Auf­be­rei­tung der Dum­mys und um die Beant­wor­tung von kri­ti­schen Fragen.

Ist die Arbeit außer­ge­wöhn­lich gut, darf sie am Tag der offe­nen Tür aus­ge­stellt wer­den. Ist sie exzel­lent, erhal­ten die Stu­den­ten die Mög­lich­keit, sie am Tag der offe­nen Tür zu prä­sen­tie­ren und so der nächs­ten Gene­ra­ti­on von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­de­si­gnern (und ihren Eltern) zu zei­gen, was man in 7. Semes­tern an der Kunst­schu­le Wands­bek alles lernt.

Vier her­aus­ra­gen­de Arbei­ten wur­den am 17.03. von den Stu­den­ten Jan-Hen­rik Hahn, Jan Alt­mann, Sven­ja Gade und Mari­us Koblitz prä­sen­tiert. Wir gra­tu­lie­ren den vie­ren zu ihren tol­len Arbei­ten und den Top-Ergebnissen.

Jan Hen­rik Hahn
Jan Hen­rik Hahn & Ste­fan Kerp
Jan Hen­rik Hahn
Jan Hen­rik Hahn
Jan Hen­rik Hahn
Jan Alt­mann
Jan Alt­mann
Jan Alt­mann
Mari­us Koblitz
Mari­us Koblitz
Mari­us Koblitz
Sven­ja Gade
Sven­ja Gade
Sven­ja Gade