Dieser Plakatwettbewerb
kennt nur Sieger

Ein Bericht von Darya Shar­bat Dar, Stu­den­tin im 3. Semester

Kurz vor Weih­nach­ten gab es eine gro­ße Preis­ver­lei­hung für uns. Im Fach Typo­gra­fie bei Micha­el Was­sen­berg hat das 3. Semes­ter an einem Wett­be­werb der Ham­bur­ger Kun­den­zen­tren teil­ge­nom­men. Wir soll­ten ein Pla­kat zum The­ma „War­ten“ gestal­ten und durf­ten unse­re Ent­wür­fe den Ver­tre­tern Mar­tin Wag­ner (Lei­ter des Fach­am­tes Wands­bek), Ralf Micha (Lei­ter des Fach­am­tes Har­burg), Sabi­ne Mar­zahn (Lei­te­rin des Fach­am­tes Eims­büt­tel) und Katha­ri­na San­to­re (Lei­te­rin des Fach­am­tes Ham­burg Nord) präsentieren.

Hin­ter­grund: Das Publi­kum der über zwei Dut­zend Kun­den­zen­tren in der Han­se­stadt ist auf­grund der zeit­wei­lig auf­tre­ten­den War­te­zei­ten manch­mal frus­triert, ver­hält sich in eini­gen Fäl­len gar aggres­siv gegen­über den Mit­ar­bei­tern der Behör­de. Die Pla­ka­te soll­ten hel­fen, die War­te­zeit zu ver­kür­zen, die Stim­mung von Besu­chern und Mit­ar­bei­tern auf­zu­hel­len oder auch nur für mehr Ver­ständ­nis zu werben.

Es war span­nend, mit anzu­se­hen, wie unter­schied­lich mei­ne Kom­mi­li­to­nen an die­ses Pro­jekt her­an­gin­gen. Von Gedich­ten bis Hass­ti­ra­den, von fre­chen Sprü­chen bis knall­har­ten Fak­ten: So vie­le ver­schie­de­ne Ideen stan­den im Raum und wur­den in der Gestal­tungs­pha­se zu groß­ar­ti­gen Pla­ka­ten ent­wi­ckelt. Nach­dem Micha­el Was­sen­bergs letz­ter kri­ti­scher Blick über unse­re Ent­wür­fe gewan­dert war, stand die Prä­sen­ta­ti­on vor der Tür.

Die ers­te Prä­sen­ta­ti­on vor einem ech­ten Kun­den – das hat­te schon etwas nach der gan­zen Arbeit, die wir bis dahin geleis­tet hat­ten, und nun war der Show­down. Auf­re­gung stand im Raum. Doch unser Semes­ter ließ sich nichts anmer­ken. Kom­plett sou­ve­rän tru­gen wir unse­re Ideen den Kun­den vor. Die Lei­ter der Fachäm­ter waren hell­auf begeis­tert von unse­ren Vor­schlä­gen und mein­ten bereits nach dem ers­ten Ein­druck, dass sie sich nicht nur für eines der Pla­ka­te ent­schei­den könnten.

Unser Semes­ter konn­te zufrie­den auf­at­men. So gutes Feed­back und eine so ent­spann­te Atmo­sphä­re hat uns die Auf­re­gung genom­men. Im Gespräch mit Ralf Micha beton­te die­ser: „Ich bin über­rascht, wie krea­tiv man sein kann und was für tol­le Ent­wür­fe dabei her­aus­ka­men.“ Ein Kom­pli­ment für alle Mitwirkenden.

Nach eini­gen Wochen stand die Ent­schei­dung fest und die Ver­tre­ter der Fachäm­ter kün­dig­ten sich für die ersehn­te Preis­ver­lei­hung an. Mar­tin Wag­ner und Ralf Micha stell­ten die acht Pla­ka­te vor, die es in die enge­re Aus­wahl geschafft hat­ten. Nun stieg die Span­nung: Drei von den genann­ten hat­ten die ers­ten Plät­ze gemacht. Als der ers­te Name fiel, hör­te man die Über­ra­schung in Regi­na Wolfs Auf­at­men. Der 3. Platz für ihre Pla­kat „360°-Blick“. Spä­ter erwähn­te sie: „Ich habe damit nicht gerech­net.“ Mit einem Lächeln auf den Lip­pen und ihrem Preis in den Hän­den hör­te sie gespannt zu, wer die Num­mer zwei wurde.

Für den zwei­ten Platz wur­de das ein­zi­ge Duo, wel­ches am Wett­be­werb teil­ge­nom­men hat­te, aus­ge­wählt: Michel Bal­ke (Semes­ter 4.1) und Jan Schnei­de­reit (fri­scher Absol­vent der Kunst­schu­le Wands­bek). Sie gewan­nen mit ihrer pro­vo­kan­ten Pla­kat-Rei­he „Zeit­ver­schwen­dung“. Beson­ders Michel sah die­sen Wett­be­werb als Mög­lich­keit, sich auf kom­men­de Situa­tio­nen mit Kun­den vor­zu­be­rei­ten und Erfah­run­gen für die Zwi­schen­prü­fung zu sam­meln. Sein Dank ging an den Typo­gra­fie-Dozen­ten Micha­el Was­sen­berg, der uns die Mög­lich­keit gab, bei die­sem Pro­jekt dabei zu sein.

Die letz­te Fra­ge, die im Raum stand, war: „Wer hat den ers­ten Platz gemacht?“ Der letz­te Name, der fiel, war der von Rico Zens. Mit sei­ner aus­sa­ge­kräf­ti­gen Pla­kat-Rei­he „Das A bis Z (Amt bis Zeit) zum War­ten in Kun­den­zen­tren“ sicher­te er sich den 1. Platz. Auf die Fra­ge, wie er die­sen Wett­be­werb erlebt hat­te, ant­wor­te­te er: „Es war span­nend, das Gan­ze mal aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve zu sehen und sich in die Sicht des Kun­den hin­ein ver­set­zen zu müssen.“

Neben den drei Haupt­prei­sen beka­men alle ande­ren Teil­neh­mer ein klei­nes Prä­sent als Dank. Auch wenn nicht jeder als Sie­ger her­vor­ge­gan­gen ist, konn­ten wir Erfah­run­gen sam­meln, die uns sicher wei­ter­brin­gen wer­den. Für mich, die einen soge­nann­ten Trost­preis in Form eines Bücher­gut­scheins bekom­men hat, war die­ser Wett­be­werb wirk­lich jede Minu­te wert. Ich konn­te mit den Kun­den über ihre Ein­drü­cke spre­chen und habe einen ande­ren Blick­win­kel auf unse­re Schu­le bekom­men. Gera­de das Mit­wir­ken an sol­chen Pro­jek­ten gibt einem das Gefühl, dass alles, was wir ler­nen, in Zukunft sei­ne Früch­te tra­gen wird. Und das ist es doch, was wir errei­chen wol­len. Oder nicht?

Anfang 2018 wer­den die aus­ge­wähl­ten Pla­ka­te in den Kun­den­zen­tren Ham­burgs zu sehen sein. Dabei die­nen sie nicht nur dem stress­frei­en Ablauf im Zen­trum. Nein, sie sind die ers­ten Wer­ke von jun­gen und talen­tier­ten Desi­gnern, die ihren Weg in die Öffent­lich­keit fin­den, damit die Leu­te auf­merk­sam wer­den und ihnen die Gele­gen­heit geben, ihr Kön­nen unter Beweis zu stellen.

Wei­te­re Arbeits­bei­spie­le könnt ihr auf Micha­el Was­sen­bergs Blog sehen. Viel Spaß beim durchschauen!

Kun­den­zen­trum Wettbewerb
Kun­den­zen­trum Wettbewerb
Kun­den­zen­trum Wettbewerb
Kun­den­zen­trum Wettbewerb
Kun­den­zen­trum Wettbewerb
Kun­den­zen­trum Wett­be­werb – Die Gewinner
Kun­den­zen­trum Wett­be­werb – Die Gewinner
Kun­den­zen­trum Wett­be­werb – 2. Platz Michel Bal­ke und Jan Schneidereit
Kun­den­zen­trum Wett­be­werb – 1. Platz Rico Zens